Gesamtübersicht
1. Prolog (1–2)
In diesem einleitenden Teil geht es um den inneren Zusammenhang von Wahrheit und Liebe und um die Schönheit und Würde des Menschen, dessen Vollkommenheit in der Einheit mit Gott besteht. Caterina richtet vier Bitten an Gott: 1. für sich selbst (später noch erweitert um die Bitte, dass es ihr erlaubt sein möge zu leiden zur Sühne für die Sünden); 2. für die Reform der Kirche; 3. für die ganze Welt und besonders um Frieden unter den rebellierenden Christen; 4. für die göttliche Vorsehung in allen Dingen, besonders im Hinblick auf einen gewissen Fall, der sich ereignet hat.
2. Weg der Vollkommenheit (3–12)
Gott antwortet auf ihre Bitte und unterrichtet sie über die Notwendigkeit des Verlangens, das heißt der auf Gott gerichteten Sehnsucht, die unendlich ist im Vergleich zu den endlichen Handlungen des Menschen. Der Abschnitt handelt weiter über die Rolle des Nächsten im Geschehen der Liebe, über die Tugenden und über die Gabe der Unterscheidung als das Licht und die Würze aller anderen Tugenden.
3. Dialog (13–25)
Caterina formuliert drei Bitten: 1) Die Bitte um Erbarmen für das Volk Gottes und den „mystischen Leib“ der Kirche, worauf Gott antwortet, indem er auf das Geschenk des erlösenden Blutes Christi verweist und auf die Verantwortung, die mit diesem Geschenk verbunden ist. 2) Die Bitte um Erbarmen für die Welt, worauf als Antwort die Erörterung über die Eigenliebe folgt, die das Gift der Welt ist, sowie über Gottes Herrschaft über Gute und Böse. 3) Die Bitte um Gnade, besonders für Raimund von Capua, damit er der Wahrheit folgt. Gott antwortet und spricht: über den Weg der Wahrheit, über die Christus-Brücke und über den zweifachen Weingarten (jenen der eigenen Seele und den der Kirche), der von allen gepflegt werden muss, die Ihm dienen wollen. Lobpreis auf die göttliche Liebe und Wunsch, über die Christus-Brücke noch mehr zu erfahren.
4. Die Brücke (26–87)
Der einzige Lebensweg des Menschen ist Christus. 1) Christus, das fleischgewordene Wort, hat sich zur Brücke gemacht zwischen Himmel und Erde. Beschreibung der Christus-Brücke mit den drei Stufen (die drei Zustände der Seele bzw. Grade der Liebe) als Zugang. Diesem Weg der Wahrheit steht der Weg der Lüge gegenüber, der zum Strom des Todes wird. 2) Es werden jene beschrieben, die unter der Brücke den Strom des Todes überqueren wollen. Verurteilung der Sünder und Belohnung der Guten; die Auferstehung, Wert der Prüfungen. 3) Der Weg über die Christusbrücke vollzieht sich für den einzelnen in verschiedenen Vollkommenheitsstufen (auf dem gewöhnlichen Weg der Liebe oder in vollkommener Liebe). Zusammenfassung und Bitte um Unterweisung über die Tränen.
5. Tränen (88–97)
Es gibt fünf Arten von Tränen, die mit den Zuständen der Seele zusammenhängen. Dieser kurze Abschnitt endet mit einem Lobpreis Gottes für das Geschenk der Liebe und einer dreifachen Bitte um Erleuchtung: Im Urteil, im Rat und in der Unterscheidung dessen, was von Gott kommt und was vom Teufel kommt.
6. Wahrheit (98–109)
Es gibt drei Lichter, wodurch wir sehen: das unvollkommene, das vollkommene und das vollkommenste Licht; und drei Dinge, die notwendig sind, um nicht getäuscht zu werden: 1) Kein Urteilen über die Fehler anderer. 2) Kein Urteilen über den Grad der Vollkommenheit anderer. 3) Kein Versuchen, andere in derselben Form, die wir für uns gewählt haben, auf den Weg der Wahrheit einzugrenzen. Caterina preist Gott und bittet um Treue zur Wahrheit und um Erkenntnis der Sünden des Klerus, um dadurch ihre Sorgen und ihr Verlangen nach Erbarmen zu intensivieren. Gott fordert sie auf zu beten.
7. Der mystische Leib der heiligen Kirche (110–134)
Dieser Abschnitt beginnt mit einem wunderbaren Lobpreis auf das Priestertum und auf das Geheimnis der Eucharistie. Dann werden die Sünden der üblen Kleriker und Ordensleute behandelt. Zusammenfassung und Lobpreis Gottes. Caterina erneuert ihre Bitte um Erbarmen für die Welt und die Kirche.
8. Göttliche Vorsehung (135–153)
Gott spricht zuerst über Seine allgemeine Vorsehung in Schöpfung und Erlösung, in den Sakramenten, im Geschenk der Hoffnung, in den Geboten und dann über seine besondere Vorsehung in den Ereignissen des Lebens und in einem „gewissen Fall“. Zusammenfassung, Lobpreis auf die göttliche Liebe und Bitte um Unterweisung über den Gehorsam – eine Erweiterung des Themas der Vorsehung.
9. Gehorsam (154–165)
Der Gehorsam ist die Antwort des Menschen auf die göttliche Vorsehung. Gott spricht über den Gehorsam der Welt als Heilmittel für die Sünde Adams, über den gewöhnlichen Gehorsam und über den Gehorsam der Ordensleute, um dann einen Lobgesang auf diese Tugend zu singen, welche die Seele in Liebe an ihn angleicht nach dem Beispiel Christi.
10. Epilog (166–167)
Gott fasst den Inhalt des ganzen Buches zusammen, und Caterina antwortet mit einem Dankgebet und einem Lobgesang auf die Trinität. Abschließendes Gebet und Caterinas Bitte, Gott möge sie mit der Wahrheit bekleiden.