Tugenden
Ich besitze Glaube und Hoffnung in dem Maße, in dem ich Liebe besitze.
(Brief 32, an Iacomo da Padova)
Alle Tugenden erwachsen und leben aus der Liebe.
(Brief 313, an Onorato Gaetani, Graf von Fondi)
Für die Seele ist die Tugend ihr Reichtum, ihre Ehre, ihre Freude, ihre Ruhe und ihr vollkommener Trost.
(Brief 67, an den Vallombrosaner-Konvent von Passignano)
Die Tugenden verleihen der Seele eine Zierde und eine Würde, die über die einfache Schönheit hinausgeht …
(Dialog 130)
Das Gebet nährt die Tugenden wie eine Mutter ihre Kinder.
(Brief 91, an Monna Agnesa di Pipino)
Die Tugend kann nur durch etwas bewiesen werden, das ihr entgegensteht.
(Dialog 98)
Du sollst wissen, dass jede geübte Tugend und jedes Unrecht in Verbindung mit eurem Nächsten geschieht.
(Dialog 6)
Woran erkennt man, ob es ein lebendiger Glaube ist? An der Beharrlichkeit in den Tugenden.
(Dialog 65)
Unsere Liebe zu Gott soll maßlos sein, und unsere Liebe zu den Geschöpfen soll sich an der Liebe zu Gott orientieren und nicht an unserem geistlichen oder zeitlichen Trost.
(Brief 49, an Alessa dei Saracini)
Jede Last, die wir aus Liebe zu Gott ertragen, wird belohnt.
(Brief 110, an Monna Stricca)
Wir müssen die Liebe zu Gott an unseren Nächsten zeigen, indem wir ihnen mit brüderlicher Liebe in ihren Nöten beistehen.
(Brief 352, an Lariella Caracciolo)
Geht oft zur Beichte und sucht die Begleitung derer, die Euch helfen, in der Gnade Gottes zu bleiben.
(Brief 107, an Luigi di Luigi Gallerani)
Verbindet die Tugend der Gerechtigkeit immer mit Barmherzigkeit, sonst wäre sie keine Tugend.
(Brief 191, an Tommaso d’ Alviano)
Gerechtigkeit ohne Erbarmen wäre ein Abgrund an Grausamkeit und eher Unrecht als Gerechtigkeit; Barmherzigkeit ohne Gerechtigkeit aber wäre wie eine Salbe auf die Wunde, die zuerst noch mit Feuer ausgebrannt werden sollte – denn Salbe allein, ohne die Wunde vorher zu säubern, ließe sie eher faulen als gesunden. Sind aber beide vereint, dann verleihen sie dem Vorgesetzten Leben und dem Untergebenen Gesundheit.
(Brief 291, an Papst Urban VI.)
Die Welt liebt den Stolz, Gott aber liebt die Demut.
(Brief 90, an Madonna Laudomia)
Durch nichts erreicht man so viel Gutes wie durch die Demut.
(Brief 285, an Papst Gregor XI.)
Jede Tugend erhält ihr Leben aus der Liebe, die Liebe aber wird genährt aus der Demut.
(Brief 169b, an Matteo di Francesco Tolomei)
Es gibt keinen Gehorsam ohne Demut.
(Brief 38, an Monna Agnesa Malavolti)
Der Gehorsam befreit uns von der Quelle des Leidens: von unserem verkehrten selbstsüchtigen Willen, da er vom heiligen Gehorsam ertränkt und getötet wird.
(Brief 118, an Caterina dello Spedaluccio und Giovanna di Capo)
Alles was tugendhaft ist, erfordert Beharrlichkeit.
(Dialog 49)
Nur die Beharrlichkeit wird gekrönt, nicht bloß der Beginn.
(Brief 197, an Matteo di Tomuccio)
Wenn uns die Unreinheit überfallen will, vertreiben wir sie mit dem Duft der Reinheit.
(Brief 279, an Ristoro Canigiani)
Wollt Ihr Frieden und Ruhe haben? Dann tötet Euren eigenen Willen, denn der Eigenwille ist die Quelle aller Leiden.
(Brief 75, an die Nonnen von San Gaggio in Florenz)